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"So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will“ (Römer 9, 18). Wenn wir dieser Schriftstelle Glauben schenken, so sollten wir Gottes Erwählung erkennen können. Gott erbarmt sich, wessen er will, und er verstockt wen er will. Dies passt so gar nicht in das evangelikale Konzept. Es ist Gott, der den einzelnen beruft in und erwählt durch Jesus Christus.

Gnade ist ein Thema, das wir alle zu kennen meinen, doch begreifen wir wirklich die Tiefe der Gnade Gottes? Ich meine, erst später werden wir es voll und ganz verstehen. Wir sollten es trotzdem versuchen, denn wenn wir die Gnade Gottes begriffen haben, haben wir eine tiefere Kenntnis von Gott gewonnen. Es geht hier nicht darum, was ich darüber zu sagen habe, sondern was die Schrift zu diesem Thema zum Ausdruck bringt. Wir neigen dazu, namhaften Leuten auf den Mund zu schauen, aber wir sollten lieber überprüfen wollen, was uns die Schrift in ihrer Gesamtheit zeigt, statt uns an isolierten Schriftstellen festzubeißen. Wir können selbstverständlich in dieser Predigt nur einen kleinen Anteil beleuchten von der Güte und Gnade Gottes. Gott ist Barmherzigkeit, Liebe und Gerechtigkeit! Was wollen wir nun sagen? Ist bei Gott etwa Ungerechtigkeit? Das sei ferne! Das schreibt Paulus an die Römer. Denn er (Gott) spricht zu Mose: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin; und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme. So liegt es nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gott der sich erbarmt. Röm 9, 14-16 So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will. Röm 9, 18 Wenn wir dieser Schriftstelle Glauben schenken, so sollten wir Gottes Erwählung erkennen können. Gott erbarmt sich, wessen er will, und er verstockt wen er will. Dies passt so gar nicht in das evangelikale Konzept. Es ist Gott, der den einzelnen beruft in und durch Jesus Christus. Siehe, der Richter steht vor der Tür. Nehmet, meine Brüder, zum Vorbild des Leidens und der Geduld die Propheten, die geredet haben in dem Namen des Herrn. Siehe wir preisen glückselig, die erduldet haben. Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen; denn der Herr ist voll herzlicher Liebe und Erbarmen. Jak 5, 9-11

Wir haben es öfter, was Gott anbelangt, mit Vorurteilen und unseren festgefahrenen Ansichten zu tun, die uns vielleicht ein anderes Bild von Gott vermitteln als die Schrift, die Gottes Wesensart in ihrer Gesamtheit klar und eindeutig zum Ausdruck bringt. Ist unsere Sichtweise korrekt? Dies wollen wir in dieser Predigt durch weitere Schriftstellen versuchen anschaulich zu machen. Kennen wir Gott, so wie ihn die Bibel beschreibt, oder haben wir unterschiedliche Vorstellungen von Gott? Diese Frage über Gott und seine Wesensart begegnet uns immer wieder, wenn wir über die unterschiedlichen Glaubensrichtungen reden, die ein christliches Erscheinungsbild haben. Was ist die Ursache der unterschiedlichen Betrachtungsweisen darüber, wie Gott ist? Irrtümer entstehen durch vorgefasste Meinungen, die einem schon in der Kindheit eingetrichtert wurden, ob sie stimmen oder nicht. Eine vorgefasste Meinung ist fast unmöglich wieder rückgängig zu machen, trotz Schriftbeweisen, die ein ganz anderes Bild von Gottes Wesensart zeigen. Ich meine nicht, dass es bei uns auch so sein muss, nur dies ist eine allgemeingültige Erfahrung, die man auch unter Christen häufig beobachten kann. Was für uns Gültigkeit hat, ist das, was uns die Bibel an schlüssigen Schriftstellen über die Wesensart Gottes liefert, so wie sie uns durch die Propheten und Apostel offenbart worden ist. Es ist natürlich klar, dass geistliches Wissen nur durch einen geistlich geöffneten Sinn zugänglich ist. Doch muss man sich manchmal doch darüber wundern, das gewisse Lehren, die im traditionellen Christentum verhaftet sind, unverändert weiter bestehen bleiben. Die Schrift macht in ihrer Gesamtheit klare Aussagen darüber, was Gott in seinem Plan für die gesamte Menschheit vorgesehen hat.

Wir sollten, wenn wir uns einem Thema widmen verstehen, dass die gesamte Schrift betrachtet werden sollte und nicht irgendwelche isolierte Stellen. Denn wir wissen ja, dass alle Schrift, von Gott eingegeben, inspiriert und unfehlbar ist. Die Schrift ist nützlich zur Lehre, zur Unterweisung der Gläubigen in der Wahrheit. Der Mensch soll durch die Schrift unterwiesen werden in der Gerechtigkeit Gottes, er soll in der Gnade und Erkenntnis wachsen zur Vollkommenheit, es erfordert jedoch, dass wir durch den Geist Gottes „erleuchtete Augen des Verständnisses“ haben. Wenn wir über die Gnade Gottes reden, ist uns in erster Linie klar, dass uns in Jesus Christus alle Gnade Gottes zuteil geworden ist, und dennoch meine ich, dass es aufgrund von Lehren in den christlichen Gemeinden über das Thema Gnade unterschiedliche Ansichten zu geben scheint.

Die Gnade hat mit der Liebe Gottes zu tun, denn durch die Liebe Gottes zum Menschen ist die Gnade erst zum Ausdruck gekommen, da die Gnade ein unverdientes Wohlwollen Gottes ist. In dieser Gnade schenkt Gott uns alles und stellt uns alles in seiner Güte und Barmherzigkeit zur Verfügung, was er in seinem Wort als Verheißungen in seinem Sohn Jesus Christus genannt hat. Die rechte Erkenntnis über die Wesensart Gottes ist mit seinem Erbarmen, seiner Gnade und Liebe und Gerechtigkeit gegenüber den Menschen in Verbindung zu bringen. Denn Gott ist Liebe! Liebe ist seine Wesensart! Da Gnade ein unverdientes Geschenk Gottes ist, haben wir persönlich viel zu danken für die Gnade die Gott für alle Menschen in seinem Sohn Jesus Christus vorgesehen hat. Ihm gebührt Lob, Preis und Ehre! Der Glauben, den wir empfangen haben, ist genauso ein unschätzbares Geschenk wie die Tatsache, dass Gott uns in seinem Sohn Jesus Christus laut seinen Verheißungen alles schenken wird. Unsere Gegenwart und Zukunft ist allein auf die Gnade Gottes zurückzuführen, die wir in Christus empfangen haben. Wir erkennen die Liebe des Vaters gerade in dem Opfer, das er durch seinen Sohn für die Menschheit gebracht hat. Gott hat sich selbst geopfert aus Liebe zum Menschen, den er in seinem Ebenbild erschaffen hat. Jesus Christus hat sich für die ganze Menschheit am Kreuz dem Tod ausgeliefert, indem er für die Sünde starb, er ist stellvertretend für alle Menschen gestorben. Wie durch Adam und seit Adam alle Menschen gesündigt haben und durch Adam der Tod in die Welt gekommen ist, so kommt durch Jesus Christus das Leben in die Welt. Wir sind somit nicht mehr geistlich gesehen tot, sondern haben das Leben in Jesus Christus, unserem Herrn.

Jesus Christus stellt den neuen Adam dar. Der geistliche neue Mensch soll in seinem Ebenbild gestaltet werden, der Unsterblichkeit bei der Auferstehung haben und nach seiner Wesensart verwandelt sein wird. Wie in Adam alle sterben, so werden in Jesus Christus alle lebendig gemacht. Weil denn durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. 1 Kor 15, 21-22 Jesus Christus starb für die gesamte Menschheit, in ihm werden alle lebendig gemacht werden, wie wir es in dieser Schrift sehen. Und wie es weiter heißt: Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: der Erstling Christus; danach die, die Christus angehören, bei seinem Wiederkommen; 1 Kor 15, 23 Bei der Auferstehung besteht eine bestimmte Ordnung, die Gott in seinem Plan vorgesehen hat. Die in Jesus Christus entschlafen sind, haben keinen Vorrang vor denen, die bei der Rückkehr unseres Herrn Jesus Christus am Leben sind. Sie werden zum gleichen Zeitpunkt verwandelt werden und ihren Herrn sehen, so wie er in seiner Herrlichkeit erscheinen wird. Paulus macht folgende Ordnung in den Ereignissen klar: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich in einem Augenblick, bei der letzten Posaune. 1 Kor 15, 51-52 Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Befehlruf, mit der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 1 Thes 4, 16-17 Die Ordnung Gottes hat mit seiner Gnade zu tun, denn er hat uns in seinem Sohn als Erstlinge berufen und auserwählt. Die in Christus entschlafen sind werden denen nicht zuvorkommen die bei der Rückkehr Christi verwandelt werden. Er hat uns gezeugt nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Jak 1,18

Die Barmherzigkeit und Gnade Gottes ist uns ja nicht erschienen, weil wir aus irgendeinem Grund besser waren als andere. Wir sehen ja gerade, dass wir nach Adam Sünder sind. Der Unterschied zwischen den Geretteten und den noch Ungeretteten ist, dass die Geretteten die Gnade Gottes jetzt schon empfangen haben, was anderen die weiterhin auf den Weg der Sünde gehen, momentan noch verwehrt bleibt. Meine Frage ist dann, was ist der Unterschied zu den anderen Menschen, die immer noch in der Sünde tot sind? Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir von Gott angenommen sind und unsere Sünden vergeben sind, während die anderen im Tode bleiben, also noch unerrettet sind. Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten. Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, auf daß die Übertretung mächtiger würde. Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger geworden. Auf daß, gleichwie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so auch die Gnade herrsche durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn. Röm 5, 19-21 Wir sollten folgendes beachten, dass wir immer noch in dem adamischen zustand sind und aufgrund der Sünde sterben müssen, wie die anderen auch. Es gibt nichts, was immer wir auch tun würden, das uns qualifizieren oder retten könnte. Jesus Christus allein ist unsere Rettung. Und so ist die Errettung des Menschen allein Gottes Werk, der Mensch selbst kann hierzu nichts hinzu tun. Es ist allein der Barmherzigkeit Gottes zuzuschreiben, dass ein Christ gerettet ist und seine Gegenwart und Zukunft allein durch Jesus Christus bestimmt ist. Aus Gnade sind wir gerettet! Wir möchten lernen, wie Gott ist, wir möchten ihn richtig erkennen. Dies beinhaltet mehr, als wir zu denken vermögen, denn Gottes Gedanken und Wege sind soviel höher als unsere Wege und Gedanken. Wir können Gott nur in und durch Jesus Christus, Gottes Sohn, in seiner ganzen Liebe zu uns erkennen. Erst durch die Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes lernen wir ihn richtig kennen. Tatsache ist, nach der Schrift, dass uns die Gerechtigkeit Christi angerechnet wird, das ist das Werk Gottes.

Wir sind nicht auf Grund unserer Rechtfertigung besser als die, die noch nicht errettet sind, denn die Schrift sagt klar, dass wir Sünder sind. Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, verirrt, dienend mancherlei Begierden und Lüsten, und lebten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten uns untereinander. Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilandes, hat er uns – nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus unsern Heiland, auf daß wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, Erben seien nach der Hoffnung des ewigen Lebens. Tit 3, 3-7 Verstehen wir die Schriftstelle doch richtig, die besagt, da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Ich habe manchmal den Eindruck, dass manche Christen meinen, besser zu sein, wir sind es jedoch nicht, nur aus Gottes Barmherzigkeit sind wir Berufene und Auserwählte. Das bedeutet: grundsätzlich gibt es keinen Unterschied zwischen denen, die draußen sind, und denen, die drin sind, die die Gnade in Jesus Christus empfangen haben. Dies scheint ein Widerspruch zu sein, aber die Schrift ist hierin absolut klar: wir sind, was wir sind, allein aus der Gnade Gottes, denn nur in Christus werden wir errettet und lebendig gemacht. Wir leben jetzt in Christus und werden durch seinen Geist geleitet. Um es klar auszudrücken wir sind als herausgerufene Sünder unter der Gnade, es ist somit Gottes Werk, das Gott in Jesus Christus für uns gewirkt hat.

Aus der Menschenliebe Gottes und nach seinem Plan von Anfang an und nach seiner Ordnung ist uns in Jesus Christus Gottes Erbarmen zuteil geworden. Denn Gott ist gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte und es gereut ihn das Übel, das er über ein Volk ausgesprochen hat. Wenn wir Gottes Gnade verstehen, verstehen wir auch Gottes Wesensart. So spricht Gott: So wahr als ich lebe, spricht der Herr HERR, ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe. Hes 33, 11 Reden wir doch noch weiter über die Barmherzigkeit Gottes. Schauen wir uns einige Beispiele an. Wir möchten Gott erkennen und nicht menschliche Gedanken über Gott hören. Gottes Vorgehensweise in der ganzen Geschichte des Menschen und besonders mit Israel zeigt, dass Gott immer sein Volk gewarnt hat durch seine Propheten, bevor er ein Unheil über sie kommen ließ, dies sehen wir auch in dem Buch Jona, der zu einem heidnischen Volk gesandt wurde. Wir kennen sicherlich alle die Geschichte von Jona. Gott sandte ihn nach Ninive, um Ninives Untergang zu verkünden, es sollte innerhalb von vierzig Tagen vernichtet werden wegen ihrer Sünden. Als Jona dies verkündete, bereute das Volk in Sack und Asche mit Fasten. Jona aber wurde sehr zornig über Gottes Barmherzigkeit. Da aber Gott sah ihre Werke, daß sie sich bekehrten von ihren bösen Wegen, reute ihn des Übels, das er geredet hatte, ihnen zu tun, und tat`s nicht. Jona 3, 10 Das verdroß Jona gar sehr, und er ward zornig und betete zum Herrn und sprach: Ach HERR, das ist`s was ich sagte, da ich noch in meinem Lande war; darum ich auch wollte zuvorkommen, zu fliehen gen Tharsis; denn ich weiß, dass du gnädig , barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und läßt dich des Übels reuen. Jona 4, 1-2 Jona war dermaßen enttäuscht, dass Gott diesem Volk Gnade erweisen wollte, dass er lieber tot sein wollte als anzusehen, wie das Volk von Ninive verschont würde. (Jona 3, 3-11)

Wir können in dieser Geschichte wiederum die Gnade erkennen, wie Jona es sagt: Denn ich weiß, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist. Erkennen wir dies genauso über Gott, oder sind wir der Meinung, dass Gott keine Möglichkeit hat, den Gottlosen zu retten? Ist unsere Sichtweise hinsichtlich der Gnade Gottes in irgendeiner Weise getrübt? Meinen wir zu wissen, wie Gott zu denken hat und wann er etwas zu tun hat?

Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist die Widerspiegelung des Vaters, in ihm kommen die Gedanken Gottes in seinem gesamten Wort zur Vollendung. Als Jesus durch Samarien unterwegs war, gaben die Samariter ihm keine Unterkunft. Als das aber Jakobus und Johannes sahen, was war ihre Reaktion? Sie waren voller Zorn. Als aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabfalle und sie verzehre, wie Elia auch tat. Wie reagierte Jesus auf solche Reaktion der Jünger? War es auch seine Denkweise, oder dachte er anders darüber, er, der der Abglanz der Herrlichkeit Gottes ist und das Ebenbild seines Wesens trägt? (Hebr 1,3Er aber wandte sich um, bedrohte sie und sprach: Ihr wißt nicht, welches Geistes Kinder ihr seid. Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten. Luk 9, 54-55 Ja, Jesus Christus kam in diese Welt, um die Menschheit zu retten und nicht um sie zu vernichten. Sind wir diesen Jüngern nicht ein wenig ähnlich? Verkennen wir Gottes Barmherzigkeit und Langmut mit allen Menschen? Muss Jesus Christus auch uns aufgrund unseres Richtens tadeln und uns aufmerksam machen, dass er gekommen ist, die Sünder zu erretten und nicht zu verderben oder mit anderen Worten, sie zu vernichten? Tatsächlich, Jesus Christus ist für alle gestorben, er hat seine Seele in den Tod gegeben für alle! Wir wissen aus Gottes Wort, dass der Mensch sterblich ist und dass er keine unsterbliche Seele hat, wie es fälschlich gelehrt wird, was dann auch zu weiteren Fehlinterpretationen führt. Ja, Gott will, dass alle gerettet werden. Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinet willen, der wird sie retten. Luk 9, 24 Schlachter Übersetzung Denn wer sein Leben erretten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird`s erhalten. Luk 9, 24 Luther Übersetzung

Wir wollen uns des weiteren mit der Ordnung Gottes befassen, um die Gnade und Wesensart Gottes und seinen Plan für die Menschen zu erkennen. Wir haben gesehen, dass Jesus, der Erstgeborene von vielen Brüdern, uns in der Auferstehung vorangegangen ist und dass danach diejenigen, die die Christus angehören, auferstehen werden. Paulus sagt zu Felix, vor den er gestellt war: Das bekenne ich aber, daß ich nach dem Wege, den sie eine Sekte heißen, so dem Gott meiner Väter diene, so daß ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und den Propheten, und habe die Hoffnung zu Gott, auf welche auch sie selbst warten, nämlich, daß es geben wird eine Auferstehung der Toten, der Gerechten wie der Ungerechten. Apg 24, 13-14 Glauben wir auch wie Paulus alles, was die Heilige Schrift uns sagt? Jesus spricht: Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und es werden hervorgehen: die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben zur Auferstehung des Gerichts. Joh 5, 28- 29 Glückselig ist der und Heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Offenb 20, 6 Die Rede ist von zwei Auferstehungen, die jedoch nicht zur gleichen Zeit stattfinden.

Der heutige Christ hat überhaupt Probleme, die Auferstehung in seiner Vorstellung von Gottes Plan mit einer Auferstehung in Einklang zu bringen, dass in Christus alle lebendig gemacht werden. Die Aussage über die Auferstehung ist in der Schrift eine absolute Zusicherung, sie kann nicht infrage gestellt werden. Alles geschieht jedoch nach der Ordnung Gottes. Wie können wir nun Gottes Wesensart erkennen? Können wir Gott erkennen durch Anreihung verschiedener Schriftstellen mit theologischen Spitzfindigkeiten, durch eine kritische Betrachtung der Schrift? Sind wir menschenhörig oder glauben wir, was Gott uns in seinem Wort offenbart? Sondern wie geschrieben steht (Jes 64, 3)Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist. Das reden wir auch, nicht mit Worten, welche von menschlicher Weisheit gelehrt sind, sondern mit Worten, die der Heilige Geist lehrt, indem wir geistliche Dinge geistlich beurteilen. Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geiste Gottes ist… 1 Kor 2, 9-14

Ich betone es immer wieder, ein natürlicher Mensch, auch wenn er noch soviel Theologie studiert hat, aus welchen Gründen auch immer, wird Gottes Wahrheit in seiner geistlichen Dimension nicht erkennen können, wie die Schrift es ganz klar zum Ausdruck bringt. Wir dürfen nicht vergessen, dass Gottes Wesensart ohne Gottes Geist nicht verstanden werden kann, denn Gottes Wort muss geistlich beurteilt werden. Was wissen wir über Gottes Plan für diejenigen, die Gottes Wahrheit nicht angenommen haben und nicht an der ersten oder besseren Auferstehung teilhaben werden? Gibt es für sie keine Hoffnung, noch durch Christus gerettet zu werden? Wenn also Menschen momentan nicht mit Gottes Wort erreicht werden, wann wird es sie dann erreichen? Wird Gottes Wahrheit ihnen überhaupt je zum Bewusstsein gebracht werden können, dass sie es erkennen würden? Petrus spricht in seinem Brief über die guten Werke für die einige Gott erst später die Ehre geben werden. Wann wird so ein späterer Moment der Erkenntnis eintreten? … und führet einen guten Wandel unter den Heiden, damit sie worin sie wider euch reden als von Übeltätern, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tage der Heimsuchung. 1 Petr 2, 12 Was gäbe es für diese Menschen zu Hoffen, wenn sie alle in ihren Sünden verstorben sind? Wann ist der Tag der Heimsuchung, wann werden sie Gott preisen können über den guten Wandel der ihnen bekannten Christen? Was bedeutet Heimsuchung? Kommentar, Walvoord Die Wendung >> am tage der Heimsuchung<< wird von manchen Auslegern auf das Gericht über die schlechten Menschen bezogen, meint jedoch eher ihre Rettung (d.h. den Moment, in dem Gott gnädig auf sie blickt und sie zur Bekehrung führt).

Ende des Kommentars

Ist uns die Gnade Gottes so fremd? Eigentlich sollte das nicht der Fall sein. Denn auch wir haben Gnade empfangen. Kommen wir immer wieder mit Einwänden? Können wir nicht Gottes Erbarmen und seine Almacht und seine Gerechtigkeit erkennen? Man muss sich der Frage stellen, wenn nur diejenigen Gerettet werden und Gnade in Jesus Christus empfangen, die Christus tatsächlich angehören, gibt es dann für die andere in der zweiten Auferstehung nach den tausend Jahren Herrschaft Christi noch irgendeine Hoffnung? Es ist nicht allzu lange her dass wir, die wir in der WKG waren, folgendes in den Glaubenssätzen gelesen haben: Die Weltweite Kirche Gottes glaubt, daß der Herr für jene Toten, denen das Evangelium nicht verkündet worden ist, gerechte Vorsorge im Gericht getroffen hat und daß viele dem Ruf ihres auferstandenen und verherrlichten Erlösers gläubig folgen und gerettet werden, während die übrigen der Verdammnis anheim fallen. (Mat 25, 31-32; Apg 24, 15; Joh 5, 28-29; Offenb 20 ,11- 15; 1 Tim 2, 4-6; 2 Petr 3, 9; Apg 10, 43; Joh 12, 32; 1 Kor 15, 22-28) Es scheint uns wie Jona zu gehen, der Gott zürnte, weil er dem heidnischen Volk gnädig war und sie nicht vernichtete, denn Gott ist barmherzig, langmütig, und von großer Güte. Es entspricht Gottes Gerechtigkeit, nach seiner Gnade zu handeln, wie er es will und wann er es will. Was ist der Sinn dass einige in dieser Zeit berufen sind und die Wahrheit erkennen, während andere die Wahrheit nicht erkennen? Es ist Gottes Werk, Menschen zu berufen und zu erwählen, der Mensch kann von sich aus niemanden bekehren. Gott verfährt mit jedem Menschen auf unterschiedliche Weise, und auch zu unterschiedlichen Zeiten beruft und erwählt er jeden einzelnen, den er teilhaben lässt an seinem Reich. Es ist die Gnade Gottes nach seiner souveränen Wahl. Ist Gott dann ungerecht, dass er gewisse Menschen beruft und erwählt und andere nicht? Was sollen wir nun sagen? Ist bei Gott etwa Ungerechtigkeit? Das sei ferne! Denn er spricht zu Mose: Ich werde gnädig sein, wem ich gnädig bin; und ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme. So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gott, der sich erbarmt. Römer 9, 14-16

Es ist Gottes Entscheidung, wen er in seiner Gnade beruft und auserwählt und wen nicht. Gott belässt die Menschen in ihrer Verstocktheit und in ihren Sünden. Paulus offenbart, dass Gott das Verborgene im Menschen durch Jesus Christus richten wird, es bleibt nichts vor Gott verborgen. …an dem Tage, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium. Röm 2, 16 Das Gericht ist untrennbar mit dem Evangelium des Paulus verbunden und bestätigt das göttliche Gericht durch Jesus Christus. Er ist von Gott verordnet, alle zu richten, die Lebendigen und die Toten. Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, daß er von Gott verordnet ist zum Richter der Lebendigen und der Toten. Von diesem bezeugen alle Propheten, daß durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen. Apg 10, 42-43 Paulus zeigt in den folgenden Schriftstellen etwas über Gottes Barmherzigkeit und seine Berufung Israels und schreibt an die Römer: Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen. Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, nun aber Barmherzigkeit erlangt habt durch ihren (Israels) Unglauben, so haben jene auch jetzt nicht geglaubt wegen der Barmherzigkeit die euch (Heiden) widerfahren ist, damit auch sie (Israel) Barmherzigkeit erlangen. Röm 11, 29- 31 Ja, auch Israel wird die Barmherzigkeit erlangen, die Gott in Jesus Christus für uns gewirkt hat. Israel war im Laufe seiner Geschichte Gott immer wieder ungehorsam und musste dafür die Konsequenzen tragen. Aber Gott hat sie deshalb nicht verworfen. Seine Auswahl bleibt auch weiterhin bestehen weil Israel weiterhin Gottes Volk ist und Gott seine Verheißungen in seiner Gnade für Israel in der Zukunft noch erfüllen wird. Es scheint für uns schwer zu verstehen zu sein, was im folgenden Satz über Gottes Gnade und Liebe zum Ausdruck kommt: Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Unglauben, damit er sich aller erbarme. Röm 11, 32 Ich hoffe, dass wir diesen Satz verstehen. Wir sollten darüber nachdenken. Wann und wo werden die Gottlosen und Sünder, die dem Evangelium nicht glauben, im Gericht erscheinen? Die Menschen in der zweiten und letzten Auferstehung werden zum Gericht auferstehen. Es wird eine Auferstehung zum Gericht für diejenigen sein, die nicht an Jesus Christus geglaubt haben und im Unglauben verstorben sindSie werden gerichtet nach ihren Werken. Der Mensch ist von seiner Natur her ein Sünder und lebt in Feindschaft zu Gott. Die Tatsache bleibt bestehen, dass die Menschen verstockt sind in ihrem Unglauben und ihren Sünden, in ihren verschiedenen Religionen. Aber hat Gott sie deshalb total verworfen? Wo werden diese Menschen erscheinen? Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Unglauben, damit er sich aller erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!

Röm 11, 32-33

Paulus durfte die Tiefe der Erkenntnis vom Reichtum Gottes durch seine Gerichte erkennen. Die Unerforschlichkeit und Weisheit Gottes in seinem Ratschluss geht weit über das hinaus, was wir zu begreifen vermögen. Wir müssen diese Tatsache erst voll begreifen, so wie es Paulus begriffen hat: Dass Gott alle Menschen eingeschlossen hat in den Unglauben, sieht Paulus als Beweis, dass Gott allen in Jesus Christus seine Gnade erweisen wird. Das Erbarmen Gottes geht weit über den menschlichen Verstand hinaus, deshalb sagt Paulus: Wie unerforschlich sind deine Wege. Die Schriftstelle passt so rein gar nicht in das Konzept der allgemeinen Denkweise: wenn der Mensch jetzt nicht vor seinem Tode errettet wird, ist er verloren. Es gibt nur einen Namen, durch den der Mensch gerettet wird! Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Röm 10, 13 Wir können in dieser Predigt nicht alles restlos über die Gnade Gottes behandeln. Paulus sagt weiter im Römerbrief, dass Gott Israel nicht für immer verstoßen hat, sie würden noch Gottes Erbarmen erfahren. Generationen von Israeliten sind verstorben und haben Jesus Christus nicht als ihren Erlöser erkannt. So sagt Gott über Israel: So spricht der Herr: Wenn man den Himmel oben messen könnte und den Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch verwerfen das ganze Geschlecht Israels für all das, was sie getan haben, spricht der Herr. Jeremia 31, 37 Verstehen wir was auch diese Schriftstelle über die Gnade Gottes für Israel aussagt? Für mich sagt diese Stelle aus, dass Gott Israel nicht verwerfen wird. Jesus Christus richtet die Lebendigen und die Toten. Die im Glauben an Jesus Christus Verstorbenen werden in der ersten Auferstehung zum Leben erweckt werden.

Im Gegensatz zu der ersten Auferstehung wird der Mensch in der zweiten Auferstehung unter dem Gericht stehen und von Jesus Christus nach seinen Werken gerichtet werden. Dieses Gericht findet nach den tausend Jahren statt, in denen die auferstandenen Heiligen mit Christus die Völker regieren. … diese lebten und regierten mit Christus tausend Jahre. Die anderen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden“. Offenb 20, 4-5 Die Gläubigen, die an Jesus Christus und sein Erlösungswerk glauben, werden nicht gerichtet. Gerichtet werden aber die nicht an Jesus Christus glauben, durch ihren Unglauben sind sie schon gerichtet. Wer an ihn (Jesus Christus) glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Das ist aber daß Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. Wer Böses tut, der haßt das Licht und kommt nicht zu dem Licht. Joh 3, 18-20 Wer nicht an Jesus Christus und an sein Erlösungswerk für die Menschheit glaubt, der hat sich schon unter das Gericht begeben, denn er glaubt nicht an den Namen, durch den er allein gerettet werden kann. Es ist ihm zum Gericht geworden, dass er das Licht nicht achtete, sondern die Werke der Finsternis liebte.

Die Menschen werden bei der zweiten Auferstehung in das Gericht am Ende der Zeit kommen. Nachdem die tausend Jahre vollendet sind, werden diese Toten wieder lebendig. Jesus Christus wird sie, die in ihrem Unglauben und in ihren Sünden verstorben sind, richten nach ihren Werken. Vielleicht sollten wir einmal Prüfen, ob unsere Sicht hinsichtlich des Gerichts mit den Aussagen der Bibel übereinstimmt. Wenn Gott den einen verstockt und dem anderen durch seinen Geist die Augen öffnet, so zeigt uns dies Gottes souveräne Wahl. Es bedeutet nicht, dass Gott in dem einen Fall etwas tun kann und in dem anderen Fall einfach nicht dazu in der Lage ist, denn Gott ist der allmächtige, souveräne Schöpfergott, dem nichts unmöglich ist. Schauen wir uns doch mal an, was mit all den Religionen der Welt, die nicht von Gott sind, am Ende geschehen wird. Die Menschheit mit all ihren Religionen wird in das Gericht am Ende der Welt kommen. Wer wird gerichtet werden? Es sind alle, die den Geist Gottes nicht haben und nicht wirklich Jesus Christus angehören. Diese werden gerichtet und beurteilt werden nach ihren Werken. Es wird aber ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; und die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht. Jak 2, 13

Das NT stützt keine Gerechtigkeit durch Werke, denn der wiedergeborene Christ steht unter der Gnade Gottes durch das Opfer Jesu Christi. Wenn wir unsere Welt betrachten, sollten wir ohne weiteres erkennen können, dass nur die Wiedergeborenen, die in Jesus Christus sind, die an seinen Namen glauben, allein nur diejenigen sind, die in dieser Heilszeit berufen und auserwählt sind. Es ist allein auf Grund der Allmacht Gottes, dass uns in seinem Sohn Jesus Christus jetzt in dieser Zeit sein Erbarmen zuteil geworden ist. In Jesus Christus ist uns durch seinen Geist alles geschenkt, was zu einem geheiligten Leben notwendig ist. Er ist uns zur Heiligung geworden. Auf ihn warten wir, denn er wird kommen mit großer Macht und Herrlichkeit, und die in ihm Verstorbenen werden auferstehen. Sie kommen nicht ins Gericht und werden mit Jesus Christus tausend Jahre regieren. Nach dieser Zeit werden die anderen Toten hervorkommen und nach ihren Werken gerichtet und beurteilt werden. Gibt es für diese noch Hoffnung? Dies sollte jeder mit Gottes Hilfe für sich selbst erkennen. Und ich sah die Toten, klein und groß, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken. Offenb 20, 12

Von Siegfried Albert Pietralla