logo

Gott wohnt nicht in Tempeln,die mit Händen gemacht sind, und somit konnte die Stiftshütte und der spätere Tempel in Jerusalem nur ein Sinnbild sein für eine geistliche Realität, die in Jesus Christus offenbart ist. Die Gemeinde Christi ist ein geistlicher Tempel, der heilig und untadelig vor Gott bestehen soll. Gott baut aus lebendigen Steinen sein Haus, und diese lebendigen Steine sind kostbar in Gottes Augen. Gott wohnt durch den Heiligen Geist in uns. Wir sind geistliche Steine, wenn wir Christi Nachfolger sind.

Tempel und prächtige Bauwerke haben Menschen schon immer fasziniert. Auch wir schauen uns immer wieder interessante Bauwerke gerne an, weil sie die besondere Fähigkeit und Kreativität des Menschen zum Ausdruck bringen. Jedoch sind diese Bauten vergänglich, auch wenn manche schon sehr lange existiert haben mögen. Wenn wir den Tempel betrachtet hätten, der in Jerusalem war, wie es die Jünger taten, hätten wir auch in gleicher Weise unsere Bewunderung zum Ausdruck gebracht. Die Jünger Jesu waren voller Bewunderung für das prächtige Bauwerk des Tempels und machten Jesus auf diese Pracht aufmerksam. Aber was sagt Jesus ihnen über den Tempel? Er zeigt ihnen, dass auch dieser Tempel vergänglich ist. Nachdem Jesus seine Gerichtsrede über die Pharisäer und Schriftgelehrten gesprochen hatte, verließ er den Tempel. Und Jesus verließ den Tempel und ging hinweg, und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht niedergerissen wird. Mt 24, 1-2 Denn es werden Tage über dich kommen ( Jerusalem ), da deine Feinde um dich einen Wall aufschütten werden und dich belagern und von allen Seiten bedrängen; und werden dich und deine Kinder in dir zu Boden werfen und keinen Stein auf dem andern lassen, darum, daß du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast. Lk 19, 43- 44

Es war gerade dieser Tempel und die Bausteine, die die Jünger so sehr bewunderten. Der Jerusalemer Tempel war eines der schönsten Bauwerke der Antike. Er schien uneinnehmbar und für die Ewigkeit gebaut zu sein. Die Jünger konnten sich vermutlich nicht vorstellen, dass vom Tempel nicht ein Stein auf dem anderen bleiben würde. Schon cirka vierzig Jahre später ging die Prophezeiung in Erfüllung, so wie Jesus es seinen Jüngern gesagt hatte. Im Jahre 70 n. Chr. fand die Zerstörung des Tempels durch die Römer statt. Es war Titus, der Sohn des Kaisers Vespasian, der Jerusalem samt dem Tempel dem Erdboden gleichmachte. Mit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem verloren die Juden auch ihre Identität als Volk und wurden in alle Welt zerstreut. Rückblickend war es dieser Tempel, den Jesus nach der Gewohnheit der Juden zum Passah aufsuchte. Und als er dort die Händler vorfand, die ihre Geschäfte dort betrieben, trieb er sie aus dem Tempelbezirk hinaus. Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Ochsen und verschüttete den Wechslern das Geld und stieß die Tische um und sprach zu denen, die die Tauben verkauften: Traget das weg von hier und machet nicht das Haus meines Vaters zum Kaufhause! Seine Jünger aber gedachten daran, daß geschrieben steht: Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen. Da antworteten nun die Juden und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns für ein Zeichen, daß du solches tun darfst? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten. Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. Joh 2, 15-21

Die Juden verstanden in dem Moment nicht, dass Jesus von einem anderen Tempel sprach, nicht von dem prächtigen Tempel, der in Jerusalem stand, sondern von dem Tempel seines Leibes. Und so verkündete er den Juden seinen Tod und seine Auferstehung nach drei Tagen, die Wiedererrichtung seines Tempels. Als Jesus dann gestorben war, wussten die Hohenpriester und Pharisäer wohl, was Jesus über seinen Tod und seine Auferstehung gesagt hatte, und sprachen zu Pilatus: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab sicher bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger des Nachts kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger werde als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; gehet hin und verwahret es, wie ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein. Mt 27, 63-66 Jesus Christus ist auferstanden, wie er gesagt hatte, dass er den Tempel seines Leibes in drei Tagen errichten würde. Wir werden später noch mal auf diesen Punkt, den Tempel des Leibes, zurückkommen und zu der Bedeutung dieser Aussage. Wir wollen uns erst einmal im Alten Testament einen geschichtlichen Überblick über den Tempel Gottes verschaffen.

Die Geschichte des Volkes Israel steht in einer engen Beziehung zur Stiftshütte und zu dem späteren Tempel. Sie stellten ihre Identifikation als Volk Gottes dar. Von Anfang der Wüstenwanderung Israels war Gott immer anwesend durch die Feuersäule auf der Stiftshütte. Seine Anwesenheit wurde dem Volk dadurch klar angezeigt, ebenso durch die Wolkensäule während der vierzig Jahre. Denn die Wolke des Herrn war des Tages auf der Wohnung, und des Nachts war sie feurig vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie reisten. 2 Mose 40, 38 Die Stiftshütte war die Wohnung Gottes bei den Menschen. Es war Gottes Wille, seinem Volk nahe zu sein und sie durch Mose in das verheißene Land zu führen. Mose selbst durfte jedoch nicht in das gelobte Land kommen, aber er gab ihnen seine Anweisungen auf den Weg: Du aber sollst rechtschaffen sein mit dem Herrn, deinem Gott. 5 Mose 18, 13 Sie sollten nicht die Gepflogenheiten der heidnischen Völker übernehmen, die tief im heidnischen Götzendienst gefangen waren, und so sagt er ihnen: aber du sollst dich nicht also halten gegen den Herrn, deinen Gott. V.14 Israel sollte ein heiliges Volk sein vor Gottes Angesicht. Heiligung war für Israel von Gott gefordert. Darum sollt ihr mir heilig sein; denn ich, der Herr, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Völkern, daß ihr mein wäret3 Mos 20, 26 Sie sollten Gott in allen Dingen gehorchen und dienen.

Gott sagte Mose, was weit über seine Zeit hinaus geschehen würde, denn aus ihrer Mitte, aus Israel, sollte ein Prophet kommen, dem sie folgen sollten. Der Herr sprach zu Mose: Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist [Mose], erwecken aus ihren Brüdern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. 5 Mose 18, 18 Dieser Prophet ist kein anderer als Jesus Christus, der Fels jedes gläubigen Christen, der Spender der geistlichen Nahrung und des lebendigen Wassers. Israel war das für Gott erwählte geheiligte Volk, das Gott aus der Gefangenschaft geführt hatte. Hinweisend auf Israel, schreibt Paulus: Ich will euch aber, Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, daß unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; und alle sind auf Mose getauft worden in der Wolke und in dem Meer und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der mitfolgte; der Fels aber war Christus. 1 Kor 10, 1-4

Paulus zeigt klar, wer Israels Fels war, der sie aus Ägypten geführt hatte, das symbolisch für Sünde steht. Genauso hat Gott uns auch aus dieser Welt herausgeholt und uns auf den Felsen gegründet, welcher ist Christus. Stephanus schildert in trefflicher Weise die Geschichte Israels und sagt über die Israeliten, dass sie Mose verleugnet haben - genauso wie sie Jesus Christus verleugneten: Wer hat dich zum Obersten und Richter gesetzt? den sandte Gott als Obersten und Erlöser… Apg 7, 35 Und über die Stiftshütte und den Tempel Israels sagt Stephanus: Es hatten unsre Väter die Hütte des Zeugnisses in der Wüste, wie es ihnen der verordnet hatte, der zu Mose redete, daß er sie machen sollte nach dem Vorbilde, das er gesehen hatte. Diese übernahmen unsre Väter auch und brachten sie mit Josua in das Land, das die Heiden innehatten, welche Gott ausstieß vor dem Angesicht unsrer Väter, bis zu den Tagen Davids. Der fand Gnade vor Gott und bat, daß er eine Wohnung finden dürfe für den Gott Jakobs. Salomo aber baute ihm ein Haus. Apg 7, 44-47

Der Tempel war ein Ort, wo die Priester, die von Gott verordnet waren, ihren Dienst zu verrichten hatten, um Opfer für die Sünden des Volkes zu bringen. All dies war jedoch nur ein Schatten der Realität, welcher ist Christus. Es bedurfte eines Opfers, das größer war als alle Tieropfer, und so gab Jesus Christus sein Leben für die Menschheit hin und öffnete uns einen neuen, lebendigen Weg zu Gott, dem Vater aller. Und so spricht Stephanus weiter: Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; was wollt ihr mir denn für ein Haus bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand das alles gemacht? Apg 7, 48-50 Gott wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind, und somit konnte die Stiftshütte und der spätere Tempel in Jerusalem nur ein Sinnbild sein für eine geistliche Realität, die in Jesus Christus offenbart ist. Es wurden Opfer gebracht, die nur ein Abbild der Realität sein konnten. Und so lesen wir: … diese dienen dem Abbild und Schatten des Himmlischen, wie der göttliche Befehl an Mose erging, als er die Hütte vollenden sollte: Siehe zu, sprach er, daß du alles machst nach dem Bilde, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist. Nun aber hat er [Jesus Christus] einen um so höheren Dienst erlangt, als er auch der Mittler eines besseren Bundes ist, welcher auf besseren Verheißungen steht. Hebr 8, 5-6

Jesus kam in die Welt als Mittler eines neuen und besseren Bundes. Er ist das Licht, das alle erleuchtet, und so sagt Johannes über Christus: Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Joh 1, 9- 11 Als Jesus sagte, er würde den Tempel in drei Tagen wieder aufbauen, redete er von dem Tempel seines Leibes. (Joh 2, 21) Jesus hatte im Tempel den Schriftgelehrten und Pharisäern eine Antwort darauf gegeben, mit welcher Autorität er den Tempel von allem reinigte, und ihnen gesagt, dass der Tempel ein Bethaus des Vaters sein sollte. Und er sagte: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten(Joh 2, 19) Jesus Christus bezeichnete sich selbst als Tempel, der in drei Tagen wiederhergestellt werden sollte. Und so ist er auch, wie er gesagt hatte, nach drei Tagen von den Toten auferstanden. Jesus sagte, auf wem die Gemeinde gebaut wurde. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus (Kephas ), und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle ( Hades ) werden sie nicht überwältigen. Mt 16,18 (Joh 1, 42; Kephas) Jesus sagte hier, du bist Petrus, griech. petros, auf Italienisch pietra, was Stein bedeutet. Was Jesus aber sagt, ist, dass die Gemeinde auf Christus selbst, auf Felsen, griech. petra, gebaut ist. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen den Worten petros, mask., und petra, fem.

Die Gemeinde ist auf Christus gebaut, ein geistlicher Tempel, auf Fels gebaut, auf Christus. Pforten der Hölle waren gleichbedeutend für die Juden mit dem physischen Tod. So sagte Jesus, dass der Tod den Bau der Gemeinde nicht verhindern werde, weil Jesus Christus, der vom Tode auferstanden ist, immer mit seiner Gemeinde sein wird. Es gibt keinen anderen Grund, worauf die Gemeinde gegründet sein kann als auf den Fels, auf den alleinigen Grundstein, Jesus Christus. Auch Paulus macht klar, dass er die Gemeinde auf einen festen Grund gelegt hat: Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister, ein anderer baut darauf. Ein jeglicher aber sehe zu, wie er darauf baut. Denn einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1 Kor 3, 10-11 Jesus ist auferstanden und ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, und er hat seine Gemeinde nicht verlassen und sie irgendwelchen Menschen überlassen. Jesus sagt seinen Nachfolgern durch alle Zeit: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. Amen. Mt 28, 20

Der gute Hirte kennt seine Herde und seine Herde kennt ihn. Jesus Christus ist allein das Haupt seiner Gemeinde: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alle; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins. Joh 10, 27-28 Niemand kann uns von unserem Fundament trennen. Christus ist derselbe gestern und heute und in alle Ewigkeit und sitzt zur Rechten des Vaters auf seinem Thron und wird kommen mit großer Kraft und Herrlichkeit. Er hat seine Gemeinde durch die Zeit geführt bis auf den heutigen Tag. Es ist Gott, der sich eine Gemeinde ausersehen hat aus allen Völkern. Die Gemeinde Christi ist ein geistlicher Tempel, der heilig und untadelig vor Gott bestehen soll. Gott baut aus lebendigen Steinen sein Haus, und diese lebendigen Steine sind kostbar in Gottes Augen. Gott wohnt durch den Heiligen Geist in uns. Wir sind geistliche Steine, wenn wir Christi Nachfolger sind. Petrus sagt über Christus: Zu ihm kommet als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar, und werdet auch ihr als lebendige Steine erbaut zum geistlichen Haus… 1 Petr 2, 4-5

Jesus hatte den Tempel in Jerusalem gereinigt von allen Dingen, die nicht in den Tempel gehörten. Wir, die wir die geistlichen Bausteine des Tempels Gottes sein sollen, dürfen nicht wieder ein Teil dieser Welt sein und an ihrem Treiben teilhaben. Denn Gott hat uns durch seinen Sohn geheiligt und durch sein Wort gereinigt und hat durch den Heiligen Geist in uns Wohnung genommen, so dass wir ein geistlicher Tempel für Gott sind. Und so spricht Jesus auch zu uns: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. Joh 14, 23 Gott wohnt durch seinen Geist in uns und bewirkt den Wandel unseres Denkens und Handelns nach seinem Willen und Wohlgefallen in Jesus Christus. Er wirkt in uns alles Gute, Wohlgefällige, Ehrenwerte, Gerechte, Reine, Liebenswürdige, und er leitet uns in alle Wahrheit. Unser Leben soll durch Gottes Wahrheit ein verändertes Leben sein. Wir können nicht so leben wie die Welt lebt, sondern wir sollen in Christus eine neue Kreatur sein, die, nach dem Geist Christi geformt, die Früchte des Geistes hervorbringt. Paulus musste die Korinther daran erinnern, dass für sie ein hoher Preis bezahlt wurde und sie jetzt Gott gehörten. Wißt ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, - der seid ihr. 1 Kor 3, 16-17

Auch wir müssen uns manchmal durch Gottes Wort daran erinnern lassen, dass Gott uns aus der Welt herausgerufen hat und durch Christus als seine Söhne und Töchter angenommen hat. Wir sollten nicht mehr unmündige Kinder sein, sondern als Herangereifte den Willen Gottes tun und im Licht wandeln und nicht in der Finsternis, und uns als lebendige Steine Gottes zu seinem Hause formen lassen. Wir sollten uns klar werden darüber, was unser Anteil noch an dieser Welt ist. Gott ist heilig und er hat uns geheiligt durch seinen Sohn Jesus Christus, seine Gerechtigkeit wird uns angerechnet. Dennoch bleibt auch für uns etwas zu tun und das ist, voll und ganz Christus nachzufolgen und uns nicht vereinnahmen zu lassen von falschen Lehren, die sich so zahlreich mit weltlichem Aberglauben vermischen. Halten wir doch an der Heiligen Schrift Gottes fest und prüfen wir, was der heilige Wille Gottes ist. Paulus hat die Gemeinde Christi im Blick als die Herausgerufenen Gottes, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist Gottes, der in ihnen, im geistlichen Tempel, wohnt. Und er fragt die Korinthergemeinde und somit auch alle, die sich Christi Nachfolger nennen: Und wie stimmt Christus überein mit Belial [Gesetzlosigkeit]? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Und was hat der Tempel Gottes gemeinsam mit den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und so ist die Konsequenz dieser Tatsache, dass wir nicht teilhaben sollen an dieser sündigen Welt. Darum gehet aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret nichts Unreines an, so will ich euch annehmen (Jes 52, 11) und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. 2 Kor 6, 15-18

Weil wir nun solche Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes. 2 Kor 7, 1 Die Heiligung, die wir in Jesus Christus haben, ist uns durch Gottes Geist als Pfand verliehen. ( 2 Kor 5, 5 ) Unser Teil der Heiligung besteht darin, uns von allen sündhaften Wegen zu trennen und zu fragen, was das Gute und Wohlgefällige in Gottes Augen ist. Paulus ermahnt die Römergemeinde: Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber hinzugeben als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen könnt, was da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes. Röm 12, 1-2 Paulus zeigt, wie der Tempel Gottes gestaltet sein soll. Dieser Tempel, auf den Christus hinwies, sollte rein und makellos sein. Und so spricht Paulus über die Nachfolge der Gemeinde: So seid nun Gottes Nachfolger als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, gleichwie auch Christus uns geliebt und sich selbst dahingegeben hat für uns als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde unter euch nicht einmal genannt, wie es sich Heiligen ziemt, auch nicht schändliche Worte und törichtes Geschwätz oder Scherze, was sich nicht gebührt, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, daß kein Hurer oder Unreiner oder Habsüchtiger, welcher ein Götzendiener ist, Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes. Eph 5, 1-5

Als Christi Nachfolger hat Gott uns aus dieser Welt ausgesondert, darum können wir als Tempel Gottes nicht überall mitmischen, was uns diese Welt auch bieten mag. Jesus Christus wird seinen Tempel, der wir sind, wie wir gelesen haben, reinigen und gründen. Wir sind seine Gemeinde, die er auf sich selbst gegründet hat: Der Gott aller Gnade aber, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, zubereiten, stärken, kräftigen, gründen.

1 Petr 5, 10 Wenn wir uns an die vorherige Predigt erinnern, so sind wir uns sicherlich bewusst geworden, dass uns Christi Gerechtigkeit angerechnet wird. Es ist somit aus Gnade und nicht aus Werken. Wir sind in Gottes Augen Berufene und Geheiligte in Jesus Christus und somit Gottes Hausgenossen. Auf Christus gegründet, haben wir nicht mehr Teil an dieser gegenwärtigen Welt. Wir schauen auf das, was vor uns liegt, und vergessen, was dahinten liegt. Wir waren vor unserer Bekehrung fern von Gott und allen seinen herrlichen Verheißungen, aber jetzt gehören wir zu ihm. Und er [Jesus Christus ] ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr ferne wart, und denen, die nahe waren; denn durch ihn haben wir alle in einem Geist den Zugang zum Vater.

So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus selbst der Eckstein ist, in welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, in welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist. Eph 2, 17-22

Wir sind lebendige Steine, die den Tempel Gottes bilden. Wir sind als Christi Nachfolger durch seinen Geist zusammengefügt, und jeder einzelne gehört zu der Priesterschaft Gottes, wenn wir denn in Jesus Christus sind. Und werdet auch ihr als lebendige Steine erbaut zum geistlichen Haus, zum heiligen Priestertum, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus. 1 Petr.2, 5 Dass wir jetzt zu dieser Priesterschaft gehören, ist nicht nur für die gegenwärtige Lebenszeit eines Christen gemeint, sondern es geht darüber hinaus. Der Christ als Erbe des ewigen Lebens lebt nach der Verheißung Gottes in Jesus Christus und schaut auf die zukünftige königliche Priesterschaft, die er durch die Gnadenwahl Gottes in der Auferstehung bei der Rückkehr Christi empfangen soll. Glückselig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Offenb 20, 6

Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden herrschen auf Erden. Offenb 5, 10 … Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und der Fürst der Könige auf Erden! Ihm, der uns geliebt hat und uns gewaschen von unsern Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Offenb 1, 5-6

Es ist Jesus Christus, unser Hoherpriester, der Mittler eines neuen Bundes, der uns mit Gott versöhnt hat und uns zu Priestern gemacht hat. Die Priesterschaft des Jerusalemer Tempels, der 70 nach Chr. vernichtet wurde, konnte nicht bleiben. Es hat seitdem keine Opfer mehr gegeben, waren doch diese Opfer auch nur eine Schau auf das vollkommene Opfer Jesu Christi, der sich ein für allemal für die Sünden der Menschheit hingegeben hat. Also ist Jesus eines so viel besseren Bundes Bürge geworden. Und jener sind viele, die Priester wurden, weil sie der Tod nicht bleiben ließ; dieser aber hat darum, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Hebr 7, 22-24 Das ist nun die Hauptsache bei dem ( Priestertum ), wovon wir reden: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Hütte, welche der Herr aufgerichtet hat und nicht ein Mensch. Hebr 8, 1-2 Wir hatten mit der Stiftshütte begonnen und so wollen wir auch mit ihr abschließen. Was Gott mit der Stiftshütte begann, war sein Wunsch, bei seinem Volk, bei den Menschen zu sein, und der äußert sich wiederum am Ende aller Dinge, auf der neuen Erde und dem neuen, himmlischen Jerusalem. Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Wir sehen hier die Nähe, die Gott von Anfang an mit seinen Geschöpfen haben wollte, verwirklicht in denen, die ihn lieben und das ewige Leben in Christus erlangt haben, zu Gottes Lob, Preis und Ehre.

Johannes beschreibt, was er in seiner Vision am Thron Gottes zu sehen und hören bekam: Und ich hörte eine große Stimme vom Himmel, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Offenb 21, 3-7